Klimadiskurs.NRW

Rückblick: Chancen der Digitalisierung nutzen: Mobil sein, Klima schützen


Am 3. Februar lud KlimaDiskurs.NRW erstmals zum neuen Format KLIMA.AKZENT. Ein Rückblick.

Von Dr. Sophia Schönborn

Wie realistisch sind die Klimaziele 2030 und 2050 für den Verkehrssektor in Deutschland? Welche Rolle kann dabei das Instrument der Digitalisierung spielen, und wo stehen wir hier eigentlich? Diese und weitere Fragen rahmten die vielseitigen Diskussionen des neuen Onlineformats KLIMA.AKZENT, das am 3. Februar mit der für KlimaDiskurs.NRW typischen Breite an RednerInnen und Teilnehmenden stattfand. Die Veranstaltung startete mit einer einführenden Begrüßung durch Dr. h.c. Alfred Buß (Vorsitzender, Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW). In seiner anschließenden Keynote betonte Dirk Meyer (Abteilungsleiter Verwaltung, Haushalt, Forschung und Digitalisierung im BMU) die kulturelle und soziale Bedeutung von Mobilität, die auch den Umgang mit den digitalen Möglichkeiten zukünftig leiten muss. Hier bedarf es einer an einem gemeinsamen Leitbild orientierten Transformationen, die nicht nur den Weg von A nach B umfasst, sondern auch Aspekte wie soziale und kulturelle Teilhabe, geringe Emissionen, wenig Flächenbedarf, Vernetzung – hier auch zwischen Stadt und Land – und gute Arbeit berücksichtigen muss.

Im Anschluss diskutierten auf dem ersten Panel RednerInnen aus dem Verkehrs- und Handelsbereich, der Digitalwirtschaft und der Zivilgesellschaft. Kerstin Haarmann (Bundesvorsitzende, Verkehrsclub Deutschland) machte sich etwa stark für eine Rahmengesetzgebung für den Verkehrssektor, wie es sie für den Energiesektor gibt. Ulrich Binnebößel (Abteilungsleiter Logistik und Zahlungsverkehr, Handelsverband Deutschland) betonte die Bereitschaft des Handels, die Klimaziele im Verkehrssektor mitzutragen und einen eigenen Beitrag zu leisten. Beim Thema Datenschutz sollte man von Beginn an das Ziel „privacy by design“ verfolgen und auch einen dezentralen Ansatz wagen, brachte Anne Schwarz (Vorstandsmitglied, D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt) in die Debatte ein. Aus Sicht der Digitalwirtschaft gab Nathalie Teer (Referentin Mobility, Bitkom) zu bedenken, dass es für den nötigen Datenaustausch wichtig wäre, über Förderrichtlinien hier steuernd einzugreifen. Last but not least berichtete René Bormann (Büroleiter Shanghai, Friedrich-Ebert-Stiftung) live aus Shanghai von der dortigen aktuellen Situation, die in Bezug auf die Vernetzung von Mobilitätsangeboten im Alltag weniger fortschrittlich ist, als in Deutschland allgemein angenommen. Hier findet aber vor allem eine Steuerung über priorisierte Zulassungen für E-Autos statt.

In einem zweiten Panel stellten dann Elmar Thyen (Leiter Konzernkommunikation & strategisches Marketing, WSW Wuppertaler Stadtwerke) mit dem Projekt “Bergisch.Smart_Mobility” und Jesper Okkels (Geschäftsführer, Sesam) ihre Best-Practise-Lösungen vor, bevor alle Teilnehmenden dann in den gemeinsamen Diskurs starteten.

Sie finden den Link zum kompletten Videomitschnitt sowie die gezeigten Präsentationen auf unserer Homepage.