Klimadiskurs.NRW

„Was Corona für den ÖPNV bedeutet“


Die globale Corona-Pandemie hat enorme Auswirkungen auf das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben weltweit. Die gesamte Branche des öffentlichen Personennahverkehrs unternimmt größtmögliche Anstrengungen, um ein stabiles Angebot aufrecht zu halten – trotz hohem Fahrgastrückgang. In dieser Sondersituation hat für die Rheinbahn AG die Gesundheit unserer Kunden und Mitarbeiter höchste Priorität.

Nach dem Lockdown hat die Rheinbahn sehr kurzfristig und in Absprache mit dem Pandemiestab der Landeshauptstadt Düsseldorf weitreichende Maßnahmen entschieden und umgesetzt. Das Leistungsangebot wurde zunächst auf den Samstagsfahrplan (mit gezielten Verstärkerfahrten) reduziert, um systemrelevanten Berufsgruppen die Fahrt zu Arbeit zu ermöglichen und zeitgleich den Ausfall von Mitarbeitern, die einer Risikogruppe angehören, zu kompensieren. Ab 27. April 2020 konnte der Normalbetrieb wieder aufgenommen werden.

Mit dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und entsprechenden Schutzmaßnahmen für Kunden und Mitarbeiter konnte bald wieder das volle Fahrplanangebot bereitgestellt werden Auf diese Weise leistet die Rheinbahn ihren Anteil zur Daseinsvorsorge unserer Stadt und Region.

Für den Schutz aller Kunden und Mitarbeiter, wurden weitreichende Maßnahmen getroffen. So werden die Schutzziele in den Fahrzeugen kommuniziert. An Haltestellen und in Fahrzeugen laufen neue Ansagen mit dem Hinweis auf die Maskenpflicht im ÖPNV. Auch verteilt die Rheinbahn Schutzmasken an ihre Fahrgäste. An unterirdischen Haltestellen werden Desinfektionsmittel ausgegeben. Der Einstieg an der ersten Tür der Busse ist geschlossen worden und der Ticketverkauf beim Fahrer eingestellt – diese Maßnahme ist aufgrund der steigenden Infektionszahlen erforderlich. Zur besseren Durchlüftung werden seit Mai an den Haltestellen alle Türen zentral geöffnet. Zusätzlich zur häufigen und intensiven Reinigung werden Kontaktpunkte wie Haltestangen und Ticketautomaten mehrmals täglich desinfiziert. An zentralen Standorten stehen nun Hygienetower, die das Waschen der Hände auch unterwegs ermöglichen. Darüber hinaus sind zwischen Fahrgastraum und Fahrerarbeitsplatz Schutzfolien angebracht worden und an hoch frequentierten Haltepunkten begleiten Service-Mitarbeiter den Einstieg der Fahrgäste. Die Rheinbahn informiert über Pressemitteilungen, rheinbahn.de, die Rheinbahn App, der Lauftext auf den DFI, Social Media, unseren Newsletter sowie eine Übersicht mit häufigen Fragen und Antworten, die laufend aktualisiert wird, kontinuierlich. In kürzester Zeit implementierte die Rheinbahn eine Mitarbeiter-App, die allen Mitarbeitern relevante Informationen unkompliziert zugänglich macht

Allerdings ist mit den Anordnungen in Form von Ausgangsbeschränkungen und weitreichenden Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Infektionen die Zahl der Fahrgäste der Rheinbahn zwischenzeitlich auf unter 30% der normalen werktäglichen Menge zurückgegangen. Dabei blieb und bleibt es unser erklärtes Ziel, den Betrieb als Grundversorgung aufrechtzuhalten, die Gesundheit von Fahrgästen, und Fahrern/ Mitarbeitern zu schützen, sowie die Geschäftsfähigkeit unserer Rheinbahn zu sichern.

Wir sind als Branche besonders von den Corona-Auswirkungen betroffen und verzeichnen deutliche Einnahmeausfälle. Dabei bleibt der ÖPNV der zentrale Erfolgsfaktor für das Gelingen der Verkehrswende.

Wir treiben weiterhin den Umstieg auf nachhaltige Mobilität in den Städten und Kreisen voran. So hat die Rheinbahn für den Ausbau des Angebots in 2020 einen Vier-Punkte-Plan vorgelegt. Unter Berücksichtigung vertretbarer Mehrleistungen im dritten Quartal können erste geplante Leistungssteigerungen trotz der Pandemie bereits zum ersten Schultag am 12. August 2020 umgesetzt werden. Weitere wichtige Maßnahme zur Taktverdichtung der Stadtbahn können bei optimistischen Annahmen zur Personalverfügbarkeit und der Inbetriebnahme neuer Stadtbahnen vom Typ HF6 am ersten Tag nach den Herbstferien erfolgen.

Trotz aller Auswirkungen der Pandemie nehmen wir die Schlüsselrolle der Verkehrswende wahr. Wir sind das Herzstück einer nachhaltigen und klimafreundlichen Mobilität. Jede Fahrt mit unseren Straßenbahnen ist E-Mobilität – und das seit über 120 Jahren.

Zentrales Handlungsfeld unserer Klimaschutzaktivitäten ist unser Leistungsausbau und die Steigerung der Attraktivität. Wir sind aktiv für den Klimaschutz in den Feldern Mobilität, Fahrzeuge, Infrastruktur und Sensibilisierung unserer Mitarbeiter sowie der Öffentlichkeitsarbeit unterwegs. Wir haben je Handlungsfeld klare Maßnahmen definiert – daran halten wir fest. Selbst eine Pandemie lässt uns davon nicht abbringen.