Klimadiskurs.NRW

Eine Diskursplattform für Klimaschutz und Stärkung des Wirtschafts- & Industriestandortes NRW


Rückblick auf das durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt geförderte Projekt (2019 - 2022)

1000 Teilnehmende in 30 Diskursen, 160 Teilnehmende bei ,Politik&Praxis‘, 5 Episoden ,KlimaDiskurs – Der Podcast‘, 2 neue Akteursinitiativen: Im Rahmen der Projektarbeit von 2019 bis 2022 ist viel passiert. Ein Überblick.

Wir blicken zurück auf ein erfolgreiches Projekt, das wir mit fachlicher und finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) von April 2019 bis Ende 2022 durchführen konnten.

Aus der Mitgliedschaft des Vereins sind neue Akteursinitiativen entstanden, wir haben KMU gezielt in den Diskurs eingebunden und bestehende Formate bestärkt. Auf Grundlage des im Verein gewachsenen Vertrauens gehen wir nun immer öfter gemeinsam einen Schritt weiter.

Die vergangenen 3,5 Jahre waren geprägt von Herausforderungen. In der Welt mit Corona und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, aber auch in der Geschäftsstelle mit personellen Veränderungen in der Projektlaufzeit.

Die Welt im Dezember 2022 ist eine andere als im Frühjahr 2019. Damals hieß die Bundeskanzlerin Angela Merkel, Joachim Löw trainierte „die Mannschaft“, in Paris brannte Notre Dame, das EU-Parlament stimmte über Uploadfilter ab. Fridays for Future mobilisierte weltweit Menschenmassen für Demonstrationen zur Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels.

In diesem Umfeld also setzte KlimaDiskurs.NRW fachlich und finanziell unterstützt durch die DBU an, mit einem Projekt das Doppelziel voranzutreiben, das Klima zu schützen und den Wirtschafts- & Industriestandort NRW zu stärken. Neu in der Geschäftsstelle sind zu diesem Zeitpunkt: Anja Surmann als Geschäftsführerin sowie Ingo Wagner als Projektkoordinator und Referent. Sie stoßen zum bestehenden Team: Florian Klee (Elternzeitvertretung für Sophia Schönborn) und Pia Büber als ReferentInnen sowie Luzie Cames als Assistentin der Geschäftsführung.

Das Projekt

In sechs Projektsträngen ging die Arbeit gut an: Mit einem TRANSFER-Programm wollte der Verein den einzigartigen Ansatz auch MitarbeiterInnen anderer Organisationen zugänglich machen. Im DISKURS.INTERN sollten entlang der Sektoren die Diskurse zwischen den unterschiedlichsten Stakeholdern in der Mitgliedschaft ausdifferenziert werden, Konflikte innerhalb der Mitgliedschaft durch das Format der KLIMA.LOUNGE entschärft werden. Neue AKTEURSINITIATIVEN nach dem Vorbild der Gebäudeallianz NRW für Klimaschutz wurden ermöglicht. In BERLIN & BRÜSSEL sollte die Netzwerkarbeit verstetigt werden, um die dortigen Diskussionen mit Bezug auf NRW ebenfalls abdecken zu können. Und mit ,Politik&Praxis‘ sollten gezielt KMU am Diskurs beteiligt und gehört werden.

Der Bruch: Corona

Ein knappes Jahr lang konnten die entsprechenden Formate umgesetzt und geplant werden – dann änderte sich mit dem ersten Lockdown infolge der Corona-Pandemie die gesamte Arbeitsweise. Und nicht nur das. Kurzfristig stand für viele Stakeholder zunächst im Vordergrund, wie die eigene Arbeit kurz-, mittel- und langfristig gesichert werden könnte.

Für KlimaDiskurs.NRW bedeutete der Umstieg auf mobiles Arbeiten und der Wegfall persönlicher Treffen in allen Projektsträngen herbe Einschnitte, die sowohl ad-hoc als auch strukturelle Veränderungen erforderten.

Ein Beispiel: Aus dem Präsenzformat DISKURS.INTERN wurde der DISKURS.DIGITAL, der sich inzwischen so bewährt hat, dass er als Format auch weiterhin Bestand haben wird. Denn es zeigte sich, wie fest das Fundament des in den vorangegangenen Jahren aufgebauten Vertrauens ist. Auch im digitalen Raum fand konstruktiver, offener Austausch statt. Die Zahl der Teilnehmenden stieg sogar. Während des Projektzeitraums verbuchte das Format DISKURS.INTERN insgesamt mehr als 1000 Teilnehmende in 30 Diskursen.

Wortwolke: Themen der internen Diskurse 2019 – 2022

Der schnell erlernte Umgang mit digitalen Tools machte sich auch in der weiteren Arbeit bezahlt, etwa im Rahmen der Gründung der Akteursinitiative „Klima schützen & Mobilität gestalten“, deren Anbahnung wie auch die Erarbeitung eines ersten öffentlichen Papiers gänzlich im digitalen Raum stattfanden.

Auch der Projektstrang KMU profitierte vom digitalen Veranstaltungsformat, da dies niedrigschwellig nutzbar ist und in den teilnehmenden KMU somit weniger Kapazitäten bindet. Ausgelastete Kapazitäten sind eine der Herausforderungen in der Ansprache von KMU.

Das Netzwerk

Dass KlimaDiskurs.NRW am Ende der Förderung auf ein erfolgreiches Projekt zurückblicken kann, verdankt der Verein auch der Flexibilität und Unterstützung der DBU, die sich auch während der gesamten Pandemie als kompetenter und verlässlicher Partner erwies und die veränderten Arbeitsprozesse ermöglichte.

Auch dem Projektbeirat gebührt unser tiefer Dank. Der fachliche Input sowie notwendige breite Blick von außen war für die (Weiter)Entwicklung der Formate und Angebote unerlässlich. Ebenso gebührt der KMU-Gruppe Dank, die uns vor dem Hintergrund der spezifischen Bedürfnisse einer für uns neuen Zielgruppe wertvolle Einblicke und Kooperationen ermöglicht hat. Vielen Dank, dass Sie uns Ihre Expertise zur Verfügung gestellt haben!

Zehn Jahre nach Vereinsgründung ist KlimaDiskurs.NRW so erfolgreich, weil es neben den inzwischen 170 Vereinsmitgliedern auch über das hier skizzierte starke Netzwerk verfügt. Die Belastbarkeit der Kontakte hat sich im Projekt und der Pandemie bewährt.

Learnings

Was haben wir im zurückliegenden Projekt gelernt?

Unser Vereinsansatz trägt: Der Diskurs wirkt. Das zeigt der Austausch, der auch digital möglich (und gefragt!) war und ist.

Digitale Formate können neue Zielgruppen erschließen, sie ermöglichen niedrigschwellig die Teilnahme und erleichtern damit den ersten direkten Kontakt zum Verein.

Der Bedarf an thematischer Arbeit und Positionierung wächst. In Akteursinitiativen gehen Mitglieder von KlimaDiskurs.NRW diesen nächsten Schritt. Die Gründung zweier neuer Akteursinitiativen (Zukunft Wasserstoff.NRW und Klima schützen & Mobilität gestalten) sowie die Veröffentlichung gemeinsamer Papiere und Organisation einer öffentlichen Veranstaltung zeigen, dass die Konzeption dieser Runden geglückt ist.

Der Diskurs als Kernformat des Vereins wird wertgeschätzt: kontinuierlich steigende Mitgliedszahl(en), die Teilnehmenden-Zahlen im DISKURS.INTERN, bzw. DISKURS.DIGITAL zeugen davon.

Kommunikation wird wichtig(er): neue Kanäle – wie Instagram und LinkedIn, wo KlimaDiskurs.NRW seit 2022 vertreten ist – und Formate – wie ,KlimaDiskurs – Der Podcast‘ – werden wahrgenommen und erzeugen positive Resonanz.

Das Team der Geschäftsstelle führt die Arbeit auch über personelle Wechsel hinweg weiter; Anfang 2021 verlässt Sophia Schönborn die Geschäftsstelle, für sie ist Sebastian Krieger neu im Team. Mit dem Jahreswechsel 2022 folgt Ingo Wagner auf Anja Surmann als Geschäftsführerin, als Referent stößt Thomas Eisen neu zum Team hinzu.

Ausblick

Was bedeutet das für die künftige Arbeit von KlimaDiskurs.NRW?

Der Verein verfolgt den Ansatz, gesellschaftsumfassend Stakeholder an einen Tisch zu bringen. Die steigende Zahl an Mitgliedern zeigt, dass dies gelingt, insbesondere da während des Projektzeitraums Akteure aus bisher nicht vertretenen Bereichen der Gesellschaft gewonnen werden konnten. Auch in Zukunft ist es ein Ziel des Vereins, Lücken in der Mitgliedschaft zu füllen. Seit 2022 ist mit der Naturschutzjugend NRW erstmals ein Jugendverband und mit dem Paritätischen NRW ein Wohlfahrtsverband Mitglied im Verein. Junge Menschen einzubinden und Themen wie Sozialverträglichkeit im Diskurs einzubeziehen, sind zwei der Aufgaben, die der Verein sich für die Zukunft vornimmt.

Darüber hinaus gilt es, die bestehenden Aktivitäten fortzuführen, die Arbeit der Akteursinitiativen in den Themenfeldern Gebäude, Wasserstoff und Mobilität zu vertiefen, weitere Projekte fortzuführen, bzw. neue Projekte aufzunehmen.

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