Klimadiskurs.NRW

Kölscher Klimaschutz


am 22.06.21 von Dr. Ulrike Diederichs gepostet

Recycling ist wichtig, Müllvermeidung gelebter Klimaschutz. Zwar wissen viele Menschen das schon, aber auf der Handlungsebene kommt dieses Wissen häufig noch nicht an. Darum unterstützen die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln die Bewohner*innen mit Informationen, Schulungen und Infrastruktur.

Ein Beitrag von Dr. Ulrike Diederichs

„Am Ende der Kette oder mittendrin?“ Natürlich ist die Müllabfuhr zuständig für die Abholung und Verwertung des Abfalls, der bei Bürger*innen, Unternehmen und städtischen Einrichtungen anfällt. Dabei wird oft erst auf den zweiten Blick deutlich, welchen großen Beitrag kommunale Entsorger wie die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (AWB) zu Ressourcen- und Klimaschutz leisten. Dies reicht von Umwelterziehung bis zur Beteiligung an wissenschaftlichen Studien – Aufgabenfelder, die mit den täglichen Aufgaben der Kollegen in Orange in direktem Bezug stehen.  

Informationsangebote für rund 200.000 Kinder und Jugendliche

So haben wir beispielsweise in den letzten dreizehn Jahren rund 200.000 Kinder vom Kindergartenalter bis zu Jugendlichen durch pädagogische Angebote in Schulen und Kitas und Betriebshofführungen der AWB die Themen rund um Abfallvermeidung und Wertstofftrennung nahe gebracht. Zum Teil sind diese Menschen heute in bürgerschaftlichen Initiativen für ein sauberes Köln aktiv. Während Unternehmen genau kalkulieren, dass sich Wertstofftrennung durch das Kölner Gebührenmodell lohnt und AWB und Stadt Köln hier seit der Einführung in 2014 somit die richtigen Anreize setzen, erreichen solche rationalen Argumente die Bürger*innen häufig nicht. Umso wichtiger ist es, die Menschen davon zu überzeugen, dass Ressourcenschonen im Sinne von Abfallvermeidung, Wertstoff-Recycling und Wiederverwendung wichtig ist.

Die AWB bietet die Infrastruktur, um die Bürger*innen bei Nachhaltigkeitsthemen zu unterstützen: Schon seit vielen Jahren gibt es eine kostenlose Online-Tauschbörse für gutes Gebrauchtes und die AWB engagiert sich gemeinsam mit der Stadt Köln, Verbänden und Unternehmen für ein Mehrwegbechersystem in Köln. Und allein die Informationen zur Abfallvermeidung, die die AWB im Web anbietet, werden 1,7 Million mal im Jahr genutzt. Die AWB sorgt für Ausrüstung sowie Entsorgung für die Kölner Initiativen, die ehrenamtlich Abfälle in den Rheinwiesen und Parks sammeln. Wir erleben ein Miteinander des städtischen Unternehmens und bürgerschaftlichen Engagements. Auf Basis all dieser Projekte unterstützt die AWB gemeinsam mit der Verwaltung den Weg der Stadt Köln in Richtung „Zero Waste“, der vom Rat im Jahr 2021 beschlossen wurde.

Innovationstreiber Müllabfuhr – Wertstoffen einen Preis geben

Aber es geht noch weiter als das lokale Engagement. Was hat die Müllabfuhr oder die Stadtreinigung mit wissenschaftlichen Studien oder Innovation zu tun? Im Jahr 2019 und 2020 haben wir gemeinsam mit dem INFA Institut und dem Verband Kommunaler Unternehmen untersucht, wieviel Einwegkunststoffverpackungen auf Straßen und in Grünflächen landen. Bisher sind die Hersteller nicht zu einem finanziellen Beitrag verpflichtet, der zur Vermeidung führen würde oder der Sammlung oder Recycling finanziert. Bei allein 1.400 t pro Jahr in Köln oder umgerechnet 17€ pro Einwohner für Sammlung inkl. Entsorgung bzw. Verwertung pro Jahr sind das signifikante Beträge in einer Millionenstadt wie Köln. Solche Ergebnisse sind Grundlage, um die Unternehmen, die diese Verpackungen, wie Kunststoffteller und -besteck oder Zigarettenfilter auf den Markt bringen, mit in die Verantwortung zu nehmen. Weitere Innovationsprojekte der AWB, wie alternative Antriebe und Routenoptimierung zur Einsparung von CO2 und Reduzierung des Verkehrsaufkommens, sind ebenfalls Beiträge zur Nachhaltigkeit.

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