Klimadiskurs.NRW

VERSTÄRKER FÜR DIE STIMMEN JUNGER MENSCHEN AUCH IN FRAGEN DER KLIMAPOLITIK


Der Landesjugendring NRW und seine Mitgliedsverbände bekennen sich zu ihrer Verantwortung für eine klimagerechte Zukunft für Kinder und Jugendliche. Wie dieses Bekenntnis genau aussieht, ist in unserer klimapolitischen Positionierung „Mit Hand und Fuß für unsere Zukunft: Jugendverbände in NRW kämpfen für ein generationengerechtes Klima.“ beschrieben. Das sind die zentralen Punkte unseres klimapolitischen Engagements.

von Kathrin Prassel

In ihrem politischen Engagement setzen sich der Landesjugendring NRW und seine Mitgliedsverbände dafür ein, Verantwortlichen in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Industrie in NRW Handlungsbedarfe aufzuzeigen und wirksame Lösungen im Sinne junger Menschen einzufordern. Die Abschaltung der Braunkohle-Kraftwerke und der Ausbau erneuerbarer Energien, der Erhalt und die Aufforstung von CO₂-bindenden Wäldern und die Förderung von klimafreundlicher Mobilität sind Maßnahmen, die nicht nur, aber vor allem für die Zukunft von Kindern und Jugendlichen in unserem Land unerlässlich sind.

Darüber hinaus streben die Geschäftsstelle sowie die Mitgliedsverbände des Landesjugendrings NRW an, ihre Arbeit klimaneutral durchzuführen. Dazu entwickeln wir Instrumente , mit denen der CO₂-Fußabdruck der Jugendverbandsarbeit gemessen und verringert werden kann.

Planetare Grenzen schützen: Individuelle Veränderungen brauchen politische Rahmenbedingungen

Unumstritten ist, dass es politisches Handeln und zukunftsfähige Technologien braucht, um die schlimmsten Folgen der Klimakrise abzuwenden. Die Verantwortung des Individuums ist da schon weniger eindeutig.

Generationengerechtigkeit bedeutet auch, dass wir alle unseren Lebensstil so ändern, dass wir innerhalb der sozialen und ökologischen Leitplanken unseres Planeten leben und die Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen erhalten. Dazu braucht es strukturelle Veränderungen. Politik, Verwaltung, Kommunen und Unternehmen müssen Rahmenbedingungen für BürgerInnen schaffen, die eine sozialökologische Transformationen und einen generationengerechten Lebensstil ermöglichen.

Akzeptanz für Transformation schaffen: Klimapolitische Bildungsarbeit der Jugendverbände

Bildung für Nachhaltige Entwicklung passiert in den Jugendverbänden tagtäglich, mit oder ohne Label. Gezielte Projekte und Bildungsmaßnahmen zur Aufklärung und Sensibilisierung für klima- und umweltpolitische Themen und deren soziale Dimensionen sind als Ergänzung zur regulären Arbeit der Verbände zu verstehen, die zu einem großen Teil in Gruppenstunden und Zeltlagern stattfindet. Dort setzen sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit ihrem Leben und ihrer Zukunft auseinander und gestalten ihr eigenes Umfeld im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbst mit. In Jugendverbandsgruppen werden zukunftsfähige Lebensstile diskutiert, ausprobiert und weiterentwickelt.

Das Bewusstsein und die Notwendigkeit für nachhaltiges und klimaschützendes Handeln ist bei jungen Menschen in Jugendverbänden gegenwärtig. Auf dieser Grundlage nutzen junge JugendverbandlerInnen den politischen Raum als spannendes Lernfeld, nehmen am politischen Leben teil und bringen ihre Anliegen für eine zukunftsfähige Gestaltung unserer Welt gemeinsam und mit anderen zivilgesellschaftlichen AkteurInnen ein. Dabei befähigen sie als Lernende, sich selbst und die Gesellschaft zu transformieren und Entscheidungsträgernnen als Zielgruppe ihrer Forderungen zu begreifen. Bildung für Nachhaltige Entwicklung ist somit Mittel des lebenslangen Lernens.

Gemeinsam aktiv werden: Der Youth Climate Action Day als gutes Beispiel für klimapolitisches Engagement von JugendverbandlerInnen

Der Youth Climate Action Day ist eine weltweite Bewegung junger Menschen, die sich seit 2012 in mehreren Ländern der Welt zum Zeitpunkt der UN-Klimakonferenz mit konkreten Aktionen für mehr Klimagerechtigkeit einsetzt. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigen Handlungsmöglichkeiten auf und lernen voneinander. Die vielen Ideen und Aktionen werden über Social Media verbreitet und werden in der Climate Action Day-Weltkarte ersichtlich. In NRW organisieren das Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen, die BUNDjugend NRW und das Landesjugendwerk der AWO NRW den Aktionstag zusammen mit anderen nachhaltigkeits- und entwicklungspolitischen Akteuren. Sie planen Vorträge, Workshops und Mitmachaktionen für Jugendliche und junge Erwachsene mit dem Ziel, diesen mehr Aufmerksamkeit und Gehör gegenüber politischen EntscheidungsträgerInnen zu verschaffen.

Einmische Klimapolitik: Junge Menschen beteiligen

Als jugend- und klimapolitischer Akteur spricht der Landesjugendring NRW sich dafür aus, das Klimaschutzgesetz und das Klimaanpassungsgesetz in NRW fortwährend auf seine Generationengerechtigkeit zu überprüfen und weiterzuentwickeln.Dabei ist es wichtig, jungen Menschen und deren VertreterInnen eine Stimme in zivilgesellschaftlichen Beiräten auf Landesebene einzuräumen. Das Gesetzesvorhaben und die geplanten Maßnahmen stellen wichtige Grundlagen für eine zukunftsorientierte Politik dar. Nun heißt es: Konsequent in allen Entscheidungen umsetzen.

Kathrin Prassel ist Referentin für Bildungspolitik und Nachhaltigkeit beim Landesjugendring NRW e. V.