Klimadiskurs.NRW

DISKURS.DIGITAL


25. März 2020
14:00–16:30


nur für Mitglieder

Webinar: Rohstoffe und Lieferketten

Corona zwingt viele von uns, neue Wege zu gehen und Neues auszuprobieren. Das gilt auch für den KlimaDiskurs.NRW. Und so gab es am 25. März 2020 eine Premiere: Mit dem DISKURS.DIGITAL „Rohstoffe und Lieferketten“ fand zum ersten Mal einer der der Arbeit des Vereins so eigenen mitgliederoffenen Diskursformate als Webinar statt – was weder der Teilnahme noch der Diskussion einen Abbruch tat, ganz im Gegenteil.

Ursprünglich war für den 25.03.2020 ein DISKURS.INTERN ‚Rohstoffe und Lieferketten‘ geplant. Wie aber ja allen bekannt ist, sind Präsenzveranstaltungen dieser Art derzeit ausgeschlossen. Da insbesondere nach der Absage des KLIMA.FORUMs ein Ausfallen der vereinsinternen Diskursformate für die Geschäftsstelle keine Option war, wurde umgehend alles in die Wege geleitet, um den DISKURS.INTERN dennoch stattfinden zu lassen. Der DISKURS.DIGITAL war geboren.

Zum ersten Mal waren die Mitglieder des Vereins eingeladen, sich im digitalen Webinarformat auszutauschen und zu diskutieren. So ungewohnt wie es im ersten Moment für alle war, halfen ein paar einfache Gesprächsregeln schnell beim Einstieg. Und rasch wurde deutlich, dass auch im DISKURS.DIGITAL möglich ist, was den DISKURS.INTERN auszeichnet: Im geschützten Raum durchaus kontrovers unterschiedliche Interessen vertrauensvoll und auf Augenhöhe diskutieren und mögliche Anknüpfungspunkte finden. Und Format und Thema waren ein gutes Paar.

Seit Beginn der Coronakrise wird auch in der breiten Öffentlichkeit ersichtlich, wie verzahnt die globale Wirtschaft ist und Lieferketten den Globus umspannen – neu ist das allerdings nicht. Obwohl Exportweltmeister ist Deutschland auf vielerlei Importe angewiesen. Insbesondere im Rohstoffsektor ist das unverkennbar, sind wir doch zum Beispiel bei Erzen beinahe zu 100% importabhängig. Die deutsche Wirtschaft braucht diese Rohstoffe dringend zum Funktionieren. Zugleich zeigen Zahlen der Vereinten Nationen auch, dass 40% der inneren Konflikte in den letzten Jahren eng mit Rohstofffragen verbunden waren. Auch öffentlich wird immer wieder über Menschenrechte und Umweltschäden vor Ort diskutiert. Digitalisierung, Energiewende und weiter fortschreitende Globalisierung erhöhen zugleich die Nachfrage. Auch der Gesetzgeber ist aktiv am Thema dran: Im Januar wurde die überarbeitete Rohstoffstrategie der Bundesregierung veröffentlicht und die Arbeit am neuen Lieferkettengesetz schreitet voran (wenn auch durch Corona eher perspektivisch).

Die Frage, wie Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit, Menschenrechte und Umweltschutz für alle zufriedenstellend unter einen Hut zu bringen sind , wird dementsprechend heißt diskutiert und spielt natürlich auch für KlimaDiskurs.NRW eine wichtige Rolle, betrifft sie doch im Kern das Leitbild des Vereins: Klima schützen und Wirtschafts- und Industriestandort entwickeln. Das zeigte auch die große Nachfrage und am Ende 35 TeilnehmerInnen, die gemeinsam mit den ReferentInnen die verschiedensten Aspekte und Positionen diskutierten. Mit Rebecca Heinz (Referentin für Ressourcenpolitik, Germanwatch), Maren Leifker (Referentin Wirtschaft und Menschenrechte, Brot für die Welt) und Dr. Sebastian Schiweck (Leiter Rohstoffe, Handel, Zoll, Wirtschaftsvereinigung Metalle) konnten wieder drei ausgewiesene ExpertInnen gewonnen werden. Frau Heinz präsentierte die Forderungen des AK Rohstoffe für eine Rohstoffwende und Frau Leifker präsentierte die Ergebnisse einer Studie zum Zukunftsmetall Lithium. Dr. Schiweck machte die TeilnehmerInnen mit der Situation seiner Industrie insbesondere auch im Kontext des Weltmarkts vertraut.

Die anschließende Diskussion zeigte einmal mehr die Vielfalt der Ansätze und Meinungen zum richtigen Weg auf, wie das Spannungsfeld am besten aufzulösen sei. Diese spannende Diskussion, die vielen TeilnehmerInnen, der reibungslose technische Ablauf und die positiven Rückmeldungen lassen für KlimaDiskurs.NRW nur zwei Schlüsse zu. Zum einen wird das Thema den Verein nicht zum letzten Mal beschäftigt haben. Zum anderen ist der DISKURS.DIGITAL ein Konzept für die Zukunft, auf jeden Fall für Corona, aber wer weiß, vielleicht auch weit darüber hinaus.

DISKURS.DIGITAL und DISKURS.INTERN finden exklusiv für Mitglieder von KlimaDiskurs.NRW statt. Hier wird regelmäßig offen und kontrovers und zugleich vertrauensvoll und auf Augenhöhe über die verschiedensten Themen aus den Bereichen Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr und Transformation diskutiert.