Transformation erfolgreich gemeinsam gestalten

Wie kann Transformation gelingen, ohne in verhärteten Konflikten zu erstarren? Wie kann Klimaneutralität bis 2045 erreicht und der Wirtschafts- und „Lebensstandort“ NRW gefördert werden?

Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Studie ,Transformation erfolgreich gemeinsam gestalten‘, die KlimaDiskurs.NRW im März 2025 vorgestellt hat.

Abschluss der Arbeit und zugleich Auftakt für weitere konkrete Diskursarbeit bildete dabei die Tagung „Zwischen Konflikt und Akzeptanz – Transformation gemeinsam gestalten“. Wirtschafts- und Klimaministerin Mona Neubaur stellte dort als Keynotespeakerin pointiert die Grundlagen des Transformationsprozesses in NRW dar und würdigte die Arbeit von KlimaDiskurs.NRW.

NRW hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu sein. Die Bemühungen beim Klimaschutz müssen intensiviert werden. Die dazu notwendige Transformation bedeutet einen Wandel, der demokratisch gestaltet werden muss.

Der Abschlussbericht „Transformation erfolgreich gemeinsam gestalten“ untermauert die Bedeutung von Partizipation für das Gelingen der industriellen Transformation. Mit klugen Diskursformaten kann eine frühzeitige und umfassende Beteiligung sichergestellt und von vielen regionalen Stakeholdern gemeinsam getragene Prozesse entwickelt werden.

Video Poster

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen brachte es am 24.03.2025 auf den Punkt: „Nordrhein-Westfalen steht vor einer großen Aufgabe – und einer noch größeren Chance: Wir verbinden Klimaschutz mit wirtschaftlicher Stärke und sozialer Sicherheit und machen durch Investitionen in den Klimaschutz unseren Wirtschaftsstandort zukunftsfest. Damit diese Transformation gelingt, benötigen wir eine breite Akzeptanz. Die schaffen wir, wenn die Menschen von den Vorteilen profitieren, etwa indem sie an der lokalen Energiewende teilhaben. Mit dem Bürgerenergiegesetz haben wir ein Instrument geschaffen, das den Benefit in der Region hält. Ein enger Austausch mit den Menschen vor Ort hilft, Vertrauen
zu stärken und gemeinsam die besten Lösungen mitzugestalten. Ich freue mich, dass der KlimaDiskurs.NRW und andere Netzwerke aktiv daran arbeiten.“

Die Studie zeigt, wie gezielter Austausch zwischen relevanten Akteuren dazu beitragen kann, Gemeinsamkeiten zu entdecken, Blockaden zu lösen und den Wandel konstruktiv zu gestalten. Mit unseren Diskursen wollen wir konstruktive Prozesse des Wandels ermöglichen und die Politik dabei unterstützen, den Wandel gerecht und ökologisch ambitioniert zu gestalten. Der Umbau duldet keinen Aufschub, trotz und gerade wegen der schwierigen Weltlage und gesellschaftlichen Polarisierung.

Klaus Breyer

Interim-Geschäftsführer, KlimaDiskurs.NRW

Wie es weitergeht

Die Ergebnisse des Abschlussberichts sind zugleich Startpunkt für die weitere, konkrete Diskursarbeit von KlimaDiskurs.NRW.

Der Verein ist Praxispartner des zunächst für zwei Jahre angesetzten Projektes „KonfliktRadar.NRW„, in dem das Wuppertal Institut, gefördert durch die Stiftung Mercator, konkrete Konflikt- und Protestpotenziale im Bereich der Energiewende in NRW frühzeitig identifiziert. Die Forschenden untersuchen dabei auch, wie die Beteiligten aufkommende Konflikte im gemeinsamen Diskurs konstruktiv und lösungsorientiert verhandeln können.

KlimaDiskurs.NRW vertieft in diesem Zusammenhang insbesondere seine Aktivitäten im Themenfeld CC(U)S. Bereits seit 2021 arbeitet eine Stakeholdergruppe zum Thema CC(U)S in NRW vertrauensvoll und teils vertraulich daran, eine gemeinsame Wissensbasis zu schaffen, Konflikte zu idenfitizieren und Lösungsräume zu erarbeiten.

In der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung zeichnen sich ebenfalls Konflikte ab. Hier will KlimaDiskurs.NRW gemeinsam mit der Gebäudeallianz NRW für Klimaschutz den Diskurs weiterentwickeln.

Einen weiteren thematischen Schwerpunkt der Arbeit von KlimaDiskurs.NRW bildet die Nutzung von (grünem) Wasserstoff und die Möglichkeit der Nutzung anderer Technologien in der Transformation zur klimaneutralen Industrie. Im durch die European Climate Foundation geförderten Projekt Wasserstoff und Strom als Energieträger der Transformation bringt KlimaDiskurs.NRW gemeinsam mit der Akteursinitiative Zukunft Wasserstoff.NRW Stakeholder aus Industrie, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zusammen. Ziel ist ein faktenbasierter Austausch, um praktikable und akzeptierte Lösungen für NRW zu entwickeln. Dabei sind insbesondere KMU angesprochen.