Neue Gesichter im Vorstand des KlimaDiskurs.NRW

Interview

Bei der alljährlichen Mitgliederversammlung am 6. Oktober wurden vier neue Mitglieder in den Vorstand des KlimaDiskurs.NRW gewählt. Mit ihrer vielfältigen Expertise und ihren beruflichen Hintergründen bringen sie frische Perspektiven in die Arbeit des Vereins ein. Von Gesundheit über Energie und kommunale Verwaltung bis hin zur nachhaltigen Mobilität.

Im Interview stellen sich Anja Nacken (AOK Rheinland/Hamburg), Philipp Hoicke (DEW21), Dr. Johannes Osing (Städte- und Gemeindebund NRW) und Lars Düerkop (ADFC NRW) vor. Sie geben Einblicke in ihre Motivation, ihre thematischen Schwerpunkte und ihre Perspektiven für die gemeinsame Arbeit im KlimaDiskurs.NRW.

Anja Nacken,
Leiterin des Stabsbereich Nachhaltigkeit der AOK Rheinland/Hamburg

Eine kurze Vorstellung
Ich bin Anja, 34 Jahre alt, und komme ursprünglich aus Süddeutschland. Geboren wurde ich in Freiburg, studiert habe ich in München und schließlich hat es mich ins schöne Nordrhein-Westfalen gezogen. Heute leite ich bei der AOK Rheinland/Hamburg den Stabsbereich für Nachhaltigkeit.

Was hat Sie motiviert, Teil des Vorstands zu werden?
Ich möchte das Thema Gesundheit stärker in den KlimaDiskurs.NRW einbringen. Wir kommen ja ursprünglich aus dem Bereich Klimaschutz und bewegen uns nun zunehmend in Richtung Klimaanpassung. Dabei sind die Gesundheitsrisiken, die durch den Klimawandel entstehen, für alle Menschen von großer Bedeutung.

Welche Perspektive bringen Sie in den Diskurs ein?
Ich freue mich, das Thema Gesundheit in den Diskurs einzubringen. Ich habe Gesundheitswissenschaften, also Public Health, studiert und bin überzeugt, dass wir sowohl in der Gesundheitsversorgung als auch in der Gesundheitsförderung viel bewegen können.

Was liegt Ihnen besonders am Herzen?
Mir ist wichtig, dass besonders vulnerable Gruppen, wie Kinder, ältere Menschen oder chronisch erkrankte Personen im KlimaDiskurs.NRW Gehör finden. Sie sind durch die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels in besonderem Maße betroffen.


 

Philipp Hoicke,
Referent Politik & Stakeholdermanagement, DEW21

Eine kurze Vorstellung
Mein Name ist Philipp Hoicke. Ich arbeite für die Dortmunder Energie- und Wasser GmbH, kurz DEW21, und bin dort für die Themen Politik und Stakeholdermanagement zuständig.

Was hat Sie motiviert, Teil des Vorstands zu werden?
Mich motiviert die Überzeugung, dass die Energiewende eine starke und offene Kommunikation braucht. Um die Klimaziele in Nordrhein-Westfalen zu erreichen, müssen Politik, Energiewirtschaft, Industrie und Gesellschaft zusammenarbeiten. Nur durch einen gemeinsamen Diskurs können wir wirklich weiterkommen. Über meine Arbeit bei DEW21 habe ich den KlimaDiskurs.NRW bereits kennengelernt und erlebt, wie gut seine Formate funktionieren. Das hat mich dazu bewegt, mich auch im Vorstand zu engagieren.

Welche neue Perspektive bringen Sie in den Diskurs ein?
Ob sie wirklich neu ist, weiß ich nicht, aber ich bringe viele verschiedene Erfahrungen mit. In den vergangenen Jahren war ich in unterschiedlichen Bereichen tätig: Ich habe im Bundestag und im Landtag Nordrhein-Westfalen im Bereich Klimaschutz und Energiepolitik gearbeitet und kenne dadurch die politische und gesetzgeberische Seite. Heute bin ich in der Wirtschaft tätig und weiß daher, wie Gesetze praktisch wirken. Außerdem kümmere ich mich um die Kommunikation mit Bürgerinnen, Bürgern und Kundinnen und Kunden. Diese Kombination aus politischer und wirtschaftlicher Erfahrung möchte ich in den KlimaDiskurs.NRW einbringen.

Was liegt Ihnen besonders am Herzen?
Ich komme aus der Energiebranche und da wir sehr eng mit der Stadt Dortmund verbunden sind, liegt mir das Thema der kommunalen Wärmeplanung, beziehungsweise der Wärmewende vor Ort besonders am Herzen. Das betrifft sowohl Unternehmen als auch die Bürgerinnen und Bürger direkt. Wichtig ist mir dabei, die unterschiedlichen Perspektiven einzubeziehen und den Aspekt der Kommunikation stark zu machen, damit wir die Themen weitertragen, voneinander lernen und gemeinsam Fortschritte erzielen. Das ist mein Ziel für die nächste Zeit.


 

Lars Düerkop,
Mitglied & im Landesvorstand Nordrhein-Westfalen für den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC)

Eine kurze Vorstellung und was hat Sie motiviert, Teil des Vorstands zu werden?
Mein Name ist Lars Düerkop. Ich bin seit vielen Jahren Mitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und derzeit im Landesvorstand Nordrhein-Westfalen aktiv. Im Zuge dieses Engagements habe ich mich als Nachfolger von Andreas Bittner für den Vorstand des KlimaDiskurs.NRW beworben. Ich freue mich sehr, nun Teil dieses Netzwerks zu sein – insbesondere, weil die Themen von KlimaDiskurs.NRW viele Anknüpfungspunkte zu meiner bisherigen beruflichen Tätigkeit bieten. Mich motiviert, an der Schnittstelle von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu wirken und gemeinsam Wege für eine nachhaltige und sozial ausgewogene Transformation zu gestalten.

Welche neue Perspektive bringen Sie in den Diskurs ein?
Ich habe über 30 Jahre im internationalen Projektmanagement gearbeitet – unter anderem in Südostasien und Afrika – und dort intersektorale Netzwerke aufgebaut, Dialogprozesse begleitet und Projekte konzipiert. Diese Erfahrung im Entwickeln, Strukturieren und Fördern von Kooperationen möchte ich gerne in die Arbeit des KlimaDiskurs.NRW einbringen. Zudem kenne ich die Anforderungen ehrenamtlicher Verbandsarbeit gut und engagiere mich auch in anderen Organisationen, unter anderem als Schatzmeister. Mein Beitrag liegt darin, Erfahrungen aus der internationalen Zusammenarbeit mit lokaler Vereins- und Netzwerkarbeit zu verbinden.

Was liegt Ihnen besonders am Herzen?
Als Vertreter des ADFC ist mir das Thema nachhaltige Mobilität ein besonderes Anliegen. Dabei denke ich über das Fahrrad hinaus – etwa an E-Mobilität, den motorisierten Verkehr oder die Schifffahrt am Rhein. Entscheidend ist für mich ein fairer, zukunftsfähiger Mobilitätsmix, der ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte verbindet. Mir ist wichtig, dass Radfahrerinnen und Radfahrer im öffentlichen Raum den Raum erhalten, den sie für sichere und attraktive Mobilität benötigen – ein Thema, das immer wieder im offenen Dialog ausgehandelt werden sollte.


 

Dr. Johannes Osing,
Beigeordneter für den Bereich Energie und Umwelt, Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen

Eine kurze Vorstellung
Mein Name ist Dr. Johannes Osing. Ich arbeite beim Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen und bin dort seit Juni Beigeordneter für den Bereich Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit. Dazu gehören auch die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung.

Was hat Sie motiviert, Teil des Vorstands zu werden?
Ich finde es sehr spannend, dass der KlimaDiskurs.NRW als Think Tank mit so unterschiedlichen Akteuren zusammenarbeitet, von Gewerkschaften über Unternehmen bis hin zu Kommunen. Dieser breite Austausch und die Möglichkeit, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, haben mich besonders motiviert, Teil des Vorstands zu werden.

Welche neue Perspektive bringen Sie in den Diskurs ein?
Ich bringe Erfahrungen aus der kommunalen Praxis mit und möchte aufzeigen, wie Klimaschutz und Klimaanpassung in der Verwaltung konkret umgesetzt werden. In den Kommunen müssen einerseits viele gesetzliche Vorgaben von Bund, Land und EU beachtet werden. Andererseits arbeiten dort Menschen, denen ihr Ort ganz persönlich am Herzen liegt und die genau wissen, wie sich Klimaschutzmaßnahmen vor Ort auswirken. Diese Perspektive möchte ich in den Diskurs einbringen und hoffe, dadurch einen wertvollen Beitrag leisten zu können.

Was liegt Ihnen besonders am Herzen?
Aktuell erleben wir viele parallele Krisen, die auch die kommunale Ebene stark betreffen. Dabei ist häufig auch die finanzielle Situation herausfordernd. Mir ist wichtig, dass der Klimaschutz trotz dieser Umstände weiterhin Priorität behält. Besonders liegt mir am Herzen, dass Unternehmen in der derzeit schwierigen Lage in ihren Klimaschutzbemühungen unterstützt werden und dass Kommunen auch in den kommenden Jahren handlungsfähig bleiben. Der Klimaschutz darf jetzt nicht in den Hintergrund rücken.

 

Redaktion

Leah Luisa Schäfer, KlimaDiskurs.NRW