Klimadiskurs.NRW

DISKURS.DIGITAL


29. April 2020
14:00–16:30


nur für Mitglieder

Webinar: Klimapaket und Gebäude

Nach erfolgreich bestandener Feuertaufe des in Reaktion auf die Corona-Krise erdachten neuen Online-Diskussionsformats DISKURS.DIGITAL zu Rohstoffen und Lieferketten Ende März, stand am 29. April der zweite als Webinar angebotene DISKURS.DIGITAL in der Geschichte des KlimaDiskurs.NRW an. Thema diesmal: „Klimapaket und Gebäude“.

Bereits Ende Januar hatte der Verein mit dem DISKURS.VERKEHR „Klimapaket und ÖPNV in NRW“ eine neue Diskursreihe begonnen, die sich Sektor für Sektor mit dem Klimapaket der Bundesregierung und dessen Bedeutung für NRW auseinandersetzt. Somit fand die Diskursreihe mit dem Gebäudesektor ihre Fortsetzung.

Dass das Thema Gebäude eine Vielzahl an Akteuren sowohl im beruflichen als auch im privaten Kontext umtreibt, wurde an den nahezu 50 TeilnehmerInnen aus der Mitgliedschaft und KlimaDiskurs.NRW’s Berliner Netzwerk deutlich. Damit konnte der hohe Zuspruch zum ersten DISKURS.DIGITAL nochmals gesteigert werden, was für den weiterhin bestehenden enormen Bedarf am sektorübergreifenden Austausch zu klimapolitischen Themen und die Bereitschaft der Vereinsmitglieder spricht, neue Diskursformate und Kommunikationswege auszuprobieren.

Mit einem europaweiten Anteil an den Gesamt-CO2-Emissionen von ca. 36% ist die Dekarbonisierung des Gebäudesektors unabdingbar für das Erreichen der Klimaneutralität in 2050. Mit einem Anteil am gebäudeseitigen Energieverbrauch von 64% gilt der Hauptfokus aus Gebäudeperspektive dabei der Frage der Wärmeversorgung meist in Kombination mit der Warmwasserbereitstellung, auch wenn in den letzten Jahren neben Energielabel und Ökodesign auch in der Gebäudegesetzgebung vermehrt der weitere Stromverbrauch z.B. für Licht und auch Raumkälte ins Visier genommen wurden. Der Anteil direkter fossiler Brennstoffe am Endenergieverbrauch in privaten Haushalten liegt bei knapp 60%. In Kombination mit der diversen EigentümerInnenstruktur, der Betroffenheit aller BürgerInnen, der technischen Kleinteiligkeit und weiterer Faktoren zeigt sich die gesamte Größe der Herausforderung.

Mit Sibyl Steuwer, Leiterin des Berliner Büros des Buildings Performance Institute Europe, und Anja Bierwirth, Leiterin des Bereichs Stadtwandel am Wuppertal Institut, konnten zwei ausgezeichnete Expertinnen gewonnen werden, die den TeilnehmerInnen die europäische und deutsche Rechtsetzung darlegten und sie im Angesicht der aktuellen Situation bewerteten. Dabei wurde deutlich, dass die vereinbarten Maßnahmen in ihrer Gesamtheit wohl noch nicht genügen, um der Herausforderung erfolgreich zu begegnen.

Im Anschluss an die Präsentation entspann sich eine interessante Diskussion gefolgt von einem Positionsaustausch der anderen Art. Bereits im Vorfeld hatten die Mitglieder die Möglichkeit sich zu melden, um in vorbereiteten Statements ihre Perspektiven darzulegen. 8 Mitglieder folgten der Einladung und brachten den TeilnehmerInnen in den drei Runden ‚Wohnen‘, ‚Beratung & Planung‘ und ‚Technische Lösungen‘ ihre Sichtweise näher, jeweils gefolgt von Rückfragen und Diskussionsmöglichkeiten.

In allen Teilen wurde die Größe der Herausforderung deutlich, ebenso wie der Wille aller Beteiligten diese auch zu meistern. Die Diversität der Lösungen, der einzelnen Problemstellungen, wie auch der Ansätze und Anregungen ist dabei gleichermaßen hoch. Einigkeit herrscht dabei, dass Politik und Verwaltung auf allen Ebenen nachlegen müssen, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen. Der nächste DISKURS.DIGITAL wird sich mit der Energiewirtschaft und Fragen der kommunalen Energiewende im Licht der aktuellen Entwicklungen beschäftigen.

DISKURS.DIGITAL und DISKURS.INTERN finden exklusiv für Mitglieder von KlimaDiskurs.NRW statt. Hier wird regelmäßig offen und kontrovers und zugleich vertrauensvoll und auf Augenhöhe über die verschiedensten Themen aus den Bereichen Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr und Transformation diskutiert.