Klimadiskurs.NRW

Akteursinitiative Zukunft Wasserstoff.NRW nimmt Arbeit auf


Die Akteursinitiative Zukunft Wasserstoff.NRW wirft einen genaueren Blick auf die mögliche Rolle von Wasserstoff in NRW und arbeitet an gemeinsamen Lösungen.

von Ingo Wagner

Am 11.11.2020 haben knapp 20 Stakeholder aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft eine neue gemeinsame Initiative vorgestellt: Zukunft Wasserstoff.NRW. Aufbauend auf der Arbeit bei KlimaDiskurs.NRW kommen die unterschiedlichsten Akteure ab jetzt in diesem eigenständigen Forum zusammen. Gemeinsam werfen sie einen genaueren Blick auf die Möglichkeiten, die ein Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in den verschiedenen Bereichen – Strukturwandel, Klimawandel, Energie-, Verkehrs-, Wärmewende, gute Arbeit, Technologieführerschaft usw. – bietet. Gemeinsam und auf Augenhöhe werden kritische Fragen identifiziert und diskutiert, ob nach der Herkunft des Wasserstoffs, des tatsächlichen Bedarfs, der Verwendung, den Kosten oder mehr. Dabei eint alle das Ziel, Wissen zu teilen und zu sammeln, Überlegungen und Positionen auszutauschen und gemeinsam an Lösungen und Vorschlägen zu arbeiten. Und das ganz im Sinne des Vereins: Klima schützen und Industrie- und Wirtschaftsstandort erhalten.

Mit Zukunft Wasserstoff.NRW machen die Akteure einen gemeinsamen Schritt über die allgemeine Vereinsarbeit hinaus. Dabei ist die Methode der Diskurs, ein Austausch, der im geschützten Raum und vollkommen auf Augenhöhe stattfindet. Die bisher knapp 20 Mitglieder vertreten dabei unterschiedlichste Interessen und Positionen, bringen unterschiedliches Wissen und unterschiedliche Fragen – ökonomischer, ökologischer oder sozialer Natur – mit, die alle auf den Tisch kommen und Eingang in den Austausch finden. Dabei stammen die Stakeholder auch aus den unterschiedlichsten Sektoren: Verbände aus Klimaschutz und Verbraucherschutz, Kirchen, kommunale Spitzenverbände, wissenschaftliche Institute, Betriebe und Verbände aus den verschiedensten Bereichen der Industrie, der Energiewirtschaft und des Wohnungswesens.

Einig sind sich die Stakeholder dabei, dass Wasserstoff eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft spielen kann, dass viele Fragen unbeantwortet sind, dass es gilt Antworten zu finden und dass das nur gemeinsam geht. Dabei wird deutlich, dass die Akteursinitiative keine Lobbyplattform ist, in der es gilt Interessen gegeneinander durchzusetzen, um als Gesamtgruppe am Ende eine für Einzelakteure möglichst attraktive Position zu vertreten, sondern eine Plattform, die eben durch Austausch, Verständnis und Kooperation gemeinsame Wege in die Zukunft aufzeigen möchte.

Im ersten Schritt identifizieren die Mitglieder von Zukunft Wasserstoff.NRW kontroverse Punkte und Fragen. Auf der KLIMA.WERKSTATT wurde manch eine der bereits bekannten Kontroversen angeschnitten: Wo kommt der Wasserstoff her, wie wird er hergestellt, auf wessen Kosten und für welche Anwendungen überhaupt – um nur einige zu nennen. Diese werden dann strukturiert besprochen. Grundlegend dafür ist der Wissenstransfer zwischen den Beteiligten. Darüber hinaus werden aber natürlich ebenso externe ExpertInnen zu Rate gezogen, um die gemeinsame Wissensbasis auszubauen. Wo Kontroversen aufgelöst werden können, bemüht sich die Akteursinitiative Zukunft Wasserstoff.NRW um gemeinsame Lösungen und Konzepte zur Umsetzung. Wo Konsens gefunden wird, arbeiten die Akteure an gemeinsamen Forderungen und Positionen.

Bei all dem spielt die Frage nach der Akzeptanz eine wichtige Rolle. Antworten auf technische Fragen und ökonomische Überlegungen sind grundlegend, Lösungen und vor allem Wege, die von einer breiten Gruppe getragen werden und auch darüber hinaus in der öffentlichen Diskussion auf Unterstützung stoßen, aber ebenso notwendig. Über diese Wege und Lösungen zu sprechen ist eine der Kernaufgaben von Zukunft Wasserstoff.NRW.

Die Initiative funktioniert auf dieser Reise nicht als abgeschlossenes System. Erstens ist die Gruppe offen für weitere MitstreiterInnen. Zweitens baut sie auf externe Expertise. Drittens sollen die Ergebnisse nach außen getragen werden. Und viertens will die Initiative Anstrengungen nicht doppeln, sondern sieht sich auch als Schnittstelle zu anderen Initiativen, Foren und Plattformen.

Unterstützt wird die Akteursinitiative dabei dankenswerterweise fachlich wie finanziell von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Stiftung Mercator.

Am 11.12.2020 treffen sich die Beteiligten zur ersten und konstituierenden Sitzung. Ein weiterer Schritt in die Zukunft, aber die Arbeit beginnt erst.

Mehr zu Zukunft Wasserstoff.NRW finden Sie auf der Homepage.

Bei Nachfragen wenden Sie sich gerne direkt an den verantwortlichen Referenten unter ingo.wagner@klimadiskurs-nrw.de.